Immer mal wieder taucht in der Praxis die Frage auf, mit welchem DSL-Anschluß welche Download- und Upload-Geschwindigkeiten möglich sind. Mit DSL 16000 müßte man doch 16 MB pro Sekunde herunterladen können, oder etwa nicht ?? Um wieviel langsamer ist der Upstream bei asymmetrischem DSL ? Und welche Logik steckt hinter den verwirrenden Zahlen ?
Das hauptsächliche Mißverständnis bei der Zuordnung der Geschwindigkeiten besteht in der Unterscheidung von Bits und Bytes.
Die Download-Geschwindigkeiten der verschiedenen DSL-Anschlüsse werden von den Providern in Kilobit angegeben. DSL 1000 soll soviel bedeuten wie 1024 Kilobit pro Sekunde, DSL 2000 entspricht 2048 Kilobit pro Sekunde und so weiter.
Dateigrößen auf dem Computer werden aber in KiloByte angegeben, und das ist eine andere Maßeinheit !
In der Abkürzung sind diese beiden Maßeinheiten kaum voneinander zu unterscheiden – man kann nur an einem kleinen oder großen „B“ erkennen, welche gerade gemeint ist. Ein kleines „b“ steht dabei immer für „bit“ und ein großes „B“ für „Byte“. Also:
1 Kb = 1 Kilobit
1 KB = 1 KiloByte
Da 8 Bit = 1 Byte sind, muß man die DSL-Geschwindigkeit durch 8 teilen, um den Datendurchsatz pro Sekunde zu errechnen, also:
1024 Kbit : 8 = 128 KByte
Bei all den vielen Zahlen kommt erschwerend hinzu, daß die Geschwindigkeiten nicht immer in Kilobit / KiloByte, sondern mittlerweile auch oft in Megabit / MegaByte angegeben werden. Hier gilt für beide Maßeinheiten ein Umrechnungsfaktor von 1024:
1024 Kbit : 1024 = 1 Mbit (Mb)
1024 KByte : 1024 = 1 MByte (MB)
Ein DSL 1000-Anschluß hat also eine Downloadgeschwindigkeit von 0,125 MB pro Sekunde:
1024 Kbit : 8 = 128 KByte
128 KByte : 1024 = 0,125MByte
Außerdem muß natürlich immer zwischen der Downstream- und der Upstream-Geschwindigkeit unterschieden werden. Die Bezeichnung der Anschlußgeschwindigkeit, also z.B. DSL 16000, bezieht sich immer nur auf die Geschwindigkeit beim Download – der Upload ist aber bekanntlich bei asymmetrischem DSL grundsätzlich viel langsamer. Einen festen Umrechnungsfaktor gibt es dabei leider nicht. Als Faustregel kann man davon ausgehen, daß die Upload-Geschwindigkeit etwa 1/8 der Download-Geschwindigkeit erreicht – es kann aber in der Praxis auch erheblich mehr oder weniger sein.
Die Geschwindigkeit des eigenen DSL-Anschlusses testet man am besten mit einer der mittlerweile zahlreichen Speedtest-Seiten.
In der folgenden Tabelle haben wir die Werte für die gängigen DSL-Anschlüsse in den verschiedenen Maßeinheiten einmal zusammengestellt. Alle Angaben sind rein rechnerische Maximalwerte – die echten Werte weichen je nach Standort, Provider und Tageszeit mehr oder weniger stark ab.
Downstream | Upstream | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kbit/s | Mbit/s | KByte/s | MByte/s | Kbit/s | Mbit/s | KByte/s | MByte/s | ||
DSL 1000 | 1024 | 1 | 128 | 0,125 | 128 | 0,125 | 16 | 0,015 | |
DSL 2000 | 2048 | 2 | 256 | 0,25 | 192 | 0,188 | 24 | 0,023 | |
DSL 3000 | 3072 | 3 | 384 | 0,375 | 384 | 0,375 | 45 | 0,044 | |
DSL 6000 | 6144 | 6 | 768 | 0,75 | 576 | 0,563 | 72 | 0,07 | |
DSL 16000 | 16384 | 16 | 2048 | 2 | 1024 | 1 | 128 | 0,125 | |
DSL 25000 | 25600 | 25 | 3200 | 3,125 | 5120 | 5 | 640 | 0,625 | |
DSL 50000 | 51200 | 50 | 6400 | 6,25 | 10240 | 10 | 1280 | 1,25 |
Alle Angaben ohne Gewähr.
(a69/al)
Comments are closed.
Zu meiner Zeit gab es auch noch ein Paritybit das mit übertragen wurde.
Meines Erachtens mus daher mit 9 statt 8 gerechnet werden.
Danke für die Info !
Allerdings würde das parity bit doch nur bei verbindungen auf TCP Basis relevant sein. Bei UDP verbindungen (Voice ovr IP, Teamspeak, Skype etc.) dürfte das doch eigentlich keine Rolle spielen. Es findet bei UDP ja kein Prüfung statt ob das PAckage überhaupt angekommen ist. Oder irre ich mich da jetzt?
Welche wirkliche Datenpakete werden nicht auf TCP-Pasis übertragen?
Ich würde vermuten, dass sowohl Videospiele (ab Quake 3) als auch einige Streaming Dienste keinen Wert auf erneutes Senden von veralteten Paketen legen und daher UPD benutzen.