Manchmal bekommt man vom Kunden die für den Job benötigten Schriften nicht im TrueType- oder OpenType-Format, sondern als Dateien mit den Endungen .PFB und .pfm angeliefert. Was für Dateien sind das, und wie kann man sie unter Mac OS X verwenden ?
.PFB und .pfm-Dateien kommen immer im Doppelpack – es handelt sich um PostScript Typ 1-Schriften im Windows-Format. Mac OS X kann zwar mit sehr vielen Schriftformaten umgehen, mit Windows-PostScript-Fonts kann es aber nichts anfangen. Die Schriften lassen sich weder über die Schriftsammlung noch über einen anderen Fontmanager installieren. Sie werden vom System nicht erkannt.
So lassen sich die Schriften trotzdem benutzen:
Auch wenn das Betriebssystem mit Windows-PostScript-Schriften nicht umgehen kann – die Programme von Adobe können es. Wer also die Schriften ohnehin nur in Indesign, Illustrator oder Photoshop benutzen möchte, kann sie direkt installieren: Einfach die .PFB und .pfm-Dateien in den Ordner Library/Application Support/Adobe/Fonts legen. Spätestens nach einem Neustart des Adobe-Programms werden die Schriften im Menü angezeigt und können ganz normal verwendet werden. In meinem Test hat das mit CS3, CS4 und CS5 ohne Probleme funktioniert.
Werden die Schriften auch in anderen Programmen benötigt, müssen sie in ein Format konvertiert werden, das Mac OS X lesen kann. Eine kostenlose Möglichkeit zur Schriftkonvertierung bietet das Opensource-Programm FontForge. So gehts:
1. FontForge herunterladen. Auf der offiziellen Projektseite wird das Programm zur Zeit nur als Sourcecode angeboten, eine kompilierte Version findet sich z.B. hier.
2. FontForge installieren. Wichtig: Um das Programm benutzen zu können, muß die grafische Benutzeroberfläche X11 auf dem Mac vorhanden sein (Programme/Dienstprogramme). X11 gehört zur Standardinstallation von Mac OS X – falls es nicht da ist, kann man es von der Original-DVD nachinstallieren.
3. FontForge starten und die .PFB-Schriftdatei damit öffnen. Die .pfm-Datei kann nicht geöffnet werden.
4. Das Menü des Programms befindet sich nicht, wie bei Mac OS X üblich, am oberen Bildschirmrand, sondern jeweils in den geöffneten Fenstern. Optik und Bedienung sind sehr gewöhnungsbedürftig – davon sollte man sich einfach nicht irritieren lassen.
5. Im Menü „File“ den Befehl „Generate Fonts…“ wählen.
6. Als Format „OpenType (CFF)“ einstellen, auf „Save“ klicken und die Schrift speichern.
7. Die so erzeugten OpenType-Schriften können unter Mac OS X ganz normal installiert werden.
Wer mit der unschönen Bedienungsoberfläche von FontForge / X11 nicht zurechtkommt oder einem kostenlosen OpenSource-Programm nicht über den Weg traut, findet in TransType Pro von FontLab und FontXChange von FontGear zwei gute Profiprogramme für die Schriftenkonvertierung zwischen Mac und Windows. Beide Hersteller stellen Demoversionen zur Verfügung. FontXChange kostet 99 Dollar, TransType Pro schlägt mit 179 Dollar zu Buche.
(a520/al)
hi. danke für den beitrag aber leider haperts da ein bissl. ich habe indesign cs6 und jetzt fonts im pfm format vom kunden erhalten. leider gibts den ordner FONTS aber nicht in meinem library/adobe verzeichnis. ich verwende snow leopard. heisst das verzeichnis irgendwie anders oder hast du möglicherweise auf einen pfad vergessen bei deinem artikel? wäre super wenn du mir da eventuell nochmal nachschauen und helfen könntest ist superdringend…
Hallo Christian, CS6 habe ich jetzt gerade nicht zur Verfügung und kann nicht nachsehen – aber den Fonts-Ordner müßte es da eigentlich auch geben. Prüf das doch bitte nochmal, der Pfad ist: Macintosh HD/Library/Application Support/Adobe/Fonts. Außerdem gibts da normalerweise auch noch die Ordner „FontsRecommended“ und „FontsRequired“.
Alternative: wenn der Ordner wirklich nicht da ist, leg ihn doch einfach selber an und schau, ob es funktioniert ! Wer weiß…
Grüße :-) Anette
Danke für die Seite. Bei mir gab es in demPfad auch kein Ordner „Fonts“. Doch nachdem ich ihn erstellt hatte und die Fonts dort hinein kopiert hatte, standen die Schriften in den Adobe-Programmen zur Verfügung. :)