PDF-Darstellung in Safari: nativer PDF-Viewer, Adobe Browser-Plugin oder Download

Schon seit Mac OS X 10.4 (bzw. Safari 2) ist Apples Safari in der Lage, PDF-Dateien ohne zusätzliche Software nativ im Browserfenster darzustellen. Die meisten User haben außerdem den Adobe Reader oder Acrobat Professional auf ihrem Mac installiert, die ein eigenes Plugin für die PDF-Darstellung im Browser mitbringen. In manchen Fällen ist die Darstellung im Browserfenster auch gänzlich unerwünscht. Wie läßt sich einstellen, mit welchem Viewer Safari die PDFs anzeigt ? Wie bringt man Safari dazu, die Dateien nicht in einem eigenen Fenster anzuzeigen, sondern stattdessen herunterzuladen ?

Der interne Safari PDF-Viewer

Der interne PDF-Viewer von Safari ist deutlich schlanker und schneller als das Plugin von Adobe und bietet alle wichtigen Funktionen. Bewegt man den Mauszeiger an den unteren Bildschirmrand, wird eine Toolbar eingeblendet, mit der man die Darstellung vergrößern und verkleinern, das PDF in der Vorschau öffnen oder die Datei im Download-Ordner sichern kann. Klickt man mit der rechten Maustaste (oder gedrückter ctrl-Taste) auf das PDF, finden sich im Kontextmenü noch einige weitere Optionen wie z.B. die Darstellung als Einzel- oder Doppelseiten.

Ist auf dem Mac außerdem der Adobe Reader oder Adobe Acrobat Pro vorhanden, ist der interne Viewer jedoch oft außer Gefecht gesetzt: Bei jeder Installation eines Acrobat-Programms wird nämlich automatisch das Adobe PDF Viewer-Plugin für Safari im System abgelegt, das sich dann ungefragt „vordrängelt“ und die PDF-Darstellung im Browser übernimmt.

PDFs immer mit dem internen Safari-Viewer anzeigen

So kann man sicherstellen, daß PDFs in Safari immer mit dem internen Viewer angezeigt werden:

– Acrobat Pro / Adobe Reader bis einschließlich Version 9

– Safari beenden.
– Adobe Reader oder Acrobat Pro öffnen. In den Voreinstellungen die Kategorie „Internet“ auswählen und die Option „PDF in Browser anzeigen mit:“ deaktivieren. Wer sowohl den Reader als auch Acrobat Pro auf dem Rechner hat, kann sich aussuchen, mit welchem der beiden Programme er die Option abschaltet – alle Versionen greifen diesbezüglich auf dieselben Voreinstellungen zu.
– Im Finder den Ordner Library/Internet Plug-Ins öffnen und nachsehen, ob dort noch eine Datei mit dem Namen „AdobePDFViewer.plugin“ vorhanden ist. Falls ja, die Datei löschen. Auch eventuell vorhandene andere Plugins, die etwas mit PDFs zu tun haben, sollten entfernt werden.
– Sicherheitshalber auch noch den Ordner Benutzer/~/Library/Internet Plug-Ins auf PDF-Plugins überprüfen und diese ggf. löschen.
– Safari neu starten.

Durch die Datei „AdobePDFViewer.plugin“ übernimmt Adobes Software die Kontrolle über Safaris PDF-Anzeige. Das Ein- und Ausschalten der Option „PDF in Browser anzeigen mit:“ in den Acrobat-Einstellungen bewirkt nichts anderes, als daß diese Plugin-Datei in den Ordner Library/Internet Plug-Ins hineingelegt bzw. wieder aus diesem Ordner entfernt wird. Man muß also höllisch aufpassen: Sobald man die Option wieder einschaltet, wird das Plugin per „Self-Healing“ erneut installiert – auch wenn man es vorher manuell gelöscht hat.

– Acrobat X / Adobe Reader X

In der Version X ist die Option „PDF in Browser anzeigen mit:“ ausgegraut und läßt sich nicht verwenden. Das Plugin muß hier immer per Hand aus dem Ordner Library/Internet Plug-Ins entfernt werden. Die Self-Healing-Funktion gibt es nicht mehr.

Sollte Safari nach dieser Prozedur gar keine PDFs mehr darstellen, sondern die Dateien stattdessen in den Download-Ordner herunterladen, wurde vielleicht die native Unterstützung für die PDF-Anzeige versehentlich deaktiviert. Dazu weiter unten mehr.

Der Adobe PDF Viewer

Die PDF-Darstellung mit dem Adobe Acrobat-Plugin ist zwar langsamer und schwerfälliger als der native PDF-Viewer von Safari, hat aber durchaus auch ihre Vorteile: nur mit dem Plugin von Adobe hat man auch im Webbrowser Zugriff auf Adobe-Funktionen wie z.B. das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten oder die Bearbeitung von Formularen. In manchen Workflows kann also es notwendig sein, PDFs in Safari immer mit dem Adobe PDF Viewer anzeigen zu lassen. Ist das Adobe-Plugin aktiv, sind beim Aufruf eines PDFs in Safari am oberen und linken Fensterrand die typischen Acrobat-Menüleisten und Funktionen sichtbar.

Bei der Installation des Adobe Readers oder Acrobat Professional wird das Adobe PDF Viewer-Plugin automatisch mitinstalliert und übernimmt normalerweise beim nächsten Start von Safari von selbst die Darstellung der PDF-Dateien.

Sollte das nicht funktionieren und die PDFs trotz installiertem Adobe Reader oder Acrobat Pro weiterhin mit dem internen Viewer dargestellt werden, gibt es verschiedene Fehlerquellen, denn das Adobe-Plugin hat seine Tücken:

Ist das Plugin installiert ?

Zunächst sollte man natürlich überprüfen, ob das Plugin wirklich ordnungsgemäß installiert ist:

– Acrobat Pro / Adobe Reader bis einschließlich Version 9

– In den Acrobat Voreinstellungen muß in der Kategorie „Internet“ der Haken bei „PDF in Browser anzeigen mit:“ gesetzt sein.
– Im Ordner Library/Internet Plug-Ins muß eine Datei mit dem Namen „AdobePDFViewer.plugin“ vorhanden sein.
– Das Plugin wird per „Self-Healing“ automatisch wieder in diesem Ordner abgelegt, sobald man den Haken in den Acrobat Voreinstellungen setzt und die Einstellung speichert – es läßt sich aber auch nachinstallieren, indem man im Menü „Hilfe“ die Option „Installation reparieren“ wählt.
– Vorsicht: Bei der Neuinstallation eines Acrobat-Programms wird ein vorhandenes Plugin manchmal einfach ungefragt ersetzt – es kann also passieren, daß eine neue Plugin-Version durch eine ältere überschrieben wird.

– Acrobat X / Adobe Reader X

In Acrobat X / Adobe Reader X gibt es die Self-Healing-Funktion nicht mehr. Wurde das Plugin gelöscht, kann es nur wiederhergestellt werden, indem man es mit dem Acrobat-Installer neu installiert.

Nach jeder Installation oder Änderung muß Safari neu gestartet werden, um das Plugin zu laden.

Acrobat-Versionen, Mac OS X und Intel-Macs

Nicht jede Version des Adobe PDF Viewers arbeitet ohne Weiteres mit jeder Safari-Version und der Intel-Plattform zusammen. In manchen Kombinationen ist das Plugin nicht kompatibel und wird daher von Safari nicht geladen. Die Versionsnummer des installierten Plugins läßt sich über das Infofenster überprüfen: im Ordner Library/Internet Plug-Ins das AdobePDFViewer.plugin auswählen und cmd-i drücken.

1. Ab Mac OS X 10.6 läuft Safari auf fast allen Intel-Macs im 64-Bit-Modus. Das Adobe-Plugin ist aber erst ab Acrobat X 64-Bit-fähig, alle älteren Versionen bis einschließlich 9.4.x funktionieren deshalb nach einem Update auf Snow Leopard nicht mehr. Abhilfe schafft die Installation von Adobe Reader X – das Plugin mit der Versionsnummer 10.0.0 wird dabei automatisch im Ordner Library/Internet-Plug-Ins abgelegt und bei nächsten Start von Safari geladen.

Wer den Adobe Reader X lieber nicht installieren möchte, kann auch die älteren Plugins weiterverwenden. Dazu muß allerdings Safari in den (erheblich langsameren) 32-Bit-Modus umgeschaltet werden:

– Safari beenden.
– Safari im Ordner Programme auswählen und cmd-i drücken.
– Im Infofenster die Option „Im 32-Bit-Modus öffnen“ markieren, das Infofenster schließen und Safari neu starten.

2. Wer noch mit Acrobat 7 arbeitet und auf einen Intel-Mac umsteigt, kann das alte Plugin nur weiterverwenden, wenn Safari in der Emulationsumgebung Rosetta gestartet wird:

– Safari beenden.
– Safari im Ordner Programme auswählen und cmd-i drücken.
– Auf einem 64-Bit-System (10.6) im Infofenster die Option „Im 32-Bit-Modus öffnen“ und dann zusätzlich „Mithilfe von Rosetta öffnen“ markieren. Mac OS X-Versionen vor 10.6 bieten die 32-Bit-Option gar nicht an, hier genügt es, für den Start von Safari Rosetta zu aktivieren.
– Das Infofenster schließen und Safari neu starten.

Durch Rosetta und den 32-Bit-Modus wird Safari allerdings sehr stark ausgebremst. Wenn nur Acrobat Professional 7 zur Verfügung steht, sollte man für die Browser-Anzeige doch lieber den Adobe Reader X installieren.

3. Das Browser-Plugin von Acrobat ab Version 8 funktioniert auf Intel-Macs nur, wenn Safari NICHT mit Hilfe von Rosetta gestartet wird. Nach einem Acrobat-Update von Version 7 auf eine neuere Version muß also Rosetta im Infofenster deaktiviert werden, damit das PDF-Plugin in Safari wieder geladen wird.

PDFs immer mit dem Adobe PDF Viewer anzeigen

So kann man sicherstellen, daß PDFs in Safari immer mit dem PDF Viewer von Adobe angezeigt werden:

– Safari beenden.
– In den Acrobat Voreinstellungen muß der Haken bei „PDF in Browser anzeigen mit:“ gesetzt sein.
– Überprüfen, ob das Adobe-Plugin „AdobePDFViewer.plugin“ wirklich installiert ist und die Version mit der verwendeten Mac OS X-Version / Safari kompatibel ist (siehe oben).
– Alle eventuell vorhandenen anderen PDF-Plugins aus den Ordnern Library/Internet Plug-Ins und Benutzer/~/Library/Internet Plug-Ins entfernen.
– Mit Tinker Tool den nativen PDF-Viewer von Safari deaktivieren (siehe unten).
– Safari neu starten.

Alternative: PDF Browser Plugin

Wer weder mit dem nativen Safari-Viewer noch mit dem Adobe-Plugin glücklich ist, findet vielleicht in dem „PDF Browser Plugin“ von Schubert IT eine Alternative. Das Plugin ist zwar zur Zeit noch nicht 64-Bit-fähig (32-Bit-Modus im Infofenster aktivieren !), aber trotzdem einen Versuch wert. Im Gegensatz zu Adobes PDF-Viewer unterstützt es nicht nur Safari, sondern auch Firefox, iCab und OmniWeb.

PDF-Dateien nicht im Browser anzeigen, sondern herunterladen

Nicht jeder möchte PDF-Dateien im Browserfenster angezeigt bekommen – in manchen Workflows kann es notwendig sein, verlinkte PDFs immer auf die Festplatte herunterzuladen. Dazu müssen natürlich zunächst alle PDF-Plugins entfernt werden. Zusätzlich muß man aber auch noch den internen PDF-Viewer von Safari abschalten. Am einfachsten geht das mit TinkerTool:

– Safari beenden.
TinkerTool herunterladen (Achtung: immer die passende Version für das eigene OS X wählen !) und starten.
– Das Icon „Safari“ anklicken und dort die Option „Native Unterstützung für die Anzeige von PDF-Dokumenten abschalten“ aktivieren.
– Safari neu starten.

TinkerTool verändert dabei nur die Voreinstellungsdatei von Safari, in der die individuellen Einstellungen des Benutzers gespeichert werden (Benutzer/~/Library/Preferences/com.apple.Safari.plist). Wird diese Datei gelöscht oder ein neuer Benutzer angelegt, muß die Einstellung mit TinkerTool neu vorgenommen werden.

(a523/al)

Artikel und Links zum Thema:
Download: Adobe Reader X
Download: PDF Browser Plugin
Download: TinkerTool
In Firefox werden keine PDF-Dateien angezeigt.
Adobe: Display PDFs in Safari | Acrobat 8 | Mac OS X
Adobe: Acrobat PDF Plug-in Does Not Load in Safari 64-bit Web Browser on Mac OS X Snow Leopard (v10.6)
Adobe: Troubleshoot Safari plug-in problems | Acrobat X, Reader X
Cnet: Controlling Safari’s PDF display: Viewing documents inline, with another application, third-party plug-ins
 
  1. R. Kader vor 13 Jahren

    Toller Artikel, der in Ausführlichkeit fast nichts zu wünschen übrig lässt. Leider gibt es in TinkerTool 4.6.1 beschriebene Abschaltfunktion für Safari nicht mehr, um das AdobePDF-Plugin zu nutzen.

    Wissen Sie auch um das Vorgehen, um direkt in der plist von com.apple.safari die native Unterstützung abzuschalten?

    Viele Grüße
    Radulph Kader

    • tiramigoof vor 13 Jahren

      Hallo Herr Kader,
      danke für den Hinweis mit Tinker Tool. Den Wert direkt in der plist zu bearbeiten, habe ich bisher nicht ausprobiert – vermutlich ändert man mit dem Property List Editor den Wert für „WebKitPDFDisplayMode“ von 1 auf 0 ?
      Grüße :-) Anette

  2. guehart vor 13 Jahren

    Toller Artikel, sehr ausführlich und doch sehr praxisnah. Danke damit habe ich die Adobe Pest abgeschaltet.

  3. happy_neo vor 12 Jahren

    Hallo Anette,
    toller Artikel. Jetzt wurden einige ungeklärte Fragen endlich mal beantwortet – danke :) Eine Frage habe ich allerdings noch. Ich möchte den Safari ganz normal nutzen. D.h. ich klicke auf einer Website eine PDF-Datei an und sie soll durch die native Unterstützung ganz normal in einem neuen Tap geöffnet werden. Dies funktioniert bei mir aber irgendwie nicht. Kannst Du mir da weiterhelfen?

    • tiramigoof vor 12 Jahren

      Hallo happy_neo, was genau passiert denn, wenn Du den Link zum PDF anklickst ? Und was genau funktioniert irgendwie nicht ?
      Grüße ;-) Anette

  4. Bachsau vor 9 Jahren

    Leider hätte ichs gerne umgekehrt. Trotz installiertem Adobe-Reader und erlaubtem Plugin öffnet der Safari eingebettete PDFs immernoch mit der eigenen Vorschau. Wie ich das auf Adobe umstellen kann hab ich leider noch nicht heraus gefunden.

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