Wer viel mit großen Bildern arbeitet, weiß, daß Photoshop eigentlich immer zu langsam ist.
Gibt es eine preisgünstige Möglichkeit, Photoshop zu beschleunigen ?
Photoshop, auch die CS4-Version, schleppt Altlasten mit sich herum, insbesondere was die Speicherverwaltung angeht. So ist Photoshop eines der wenigen Programme, das keine dynamische Speicherzuteilung erlaubt, sondern mit fester Speicherzuweisung arbeitet.
In den Voreinstellungen kann ein Wert eingestellt werden, der zwischen 50% und maximal knapp 80% liegen sollte. Nur wer deutlich über 4 GB RAM hat, kann den Wert weiter erhöhen. Photoshop nimmt sich dann den eingestellten Wert an Speicher von dem zu diesem Zeitpunkt noch freien Arbeitsspeicher für sich allein, allerdings nur bis zu einer Maximalmenge von etwas über 3 GB. Mehr kann Photoshop nicht adressieren. Dreht man Photoshop auf 100%, bleibt dem Betriebssystem und anderen Programmen kein Raum, und viele Betriebssystemfunktionen werden gähnend langsam.
Wichtig ist demnach aber auch, wann Photoshop gestartet wird. Wurden vorher schon viele andere Programme gestartet und es sind nur noch 1 oder 2 GB Speicher frei, so nimmt sich Photoshop davon die 50 – 80%, also möglicherweise viel weniger als möglich wäre.
Wenn wirklich viel Speicher zur Verfügung steht, also 8 GB oder mehr, kann Photoshop davon nur einen Teil direkt verwalten, nutzt aber freien Speicher als temporäres Medium (wie eine schnelle zugewiesene Arbeitsplatte). Auch dann ist also bei umfangreichen Arbeiten etwas Hygiene sinnvoll, um freien Arbeitsspeicher vorzuhalten.
Aber Photoshop ist, insbesondere bei großen Dateien, vielen Ebenen, vielen geöffneten Dateien oder vielen „Zurück“-Möglichkeiten, ein Speicherfresser.
Werden zum Beispiel viele Dateien gleichzeitig geöffnet, gibt es immer einen Punkt, an dem es spürbar langsamer wird. Genau dann reicht der Speicher nicht mehr, und Photoshop muß auslagern. Bei der intensiven Arbeit mit einem einzelnen Bild bemerken Sie diesen Punkt nicht so exakt.
Genau hier kann man wieder etwas tun. Photoshop lagert auf eine Festplatte aus – nämlich auf das erste in den Voreinstellungen gewählte Arbeitsvolume. Man kann diesen Punkt möglicherweise mit teilweise sehr teurem Arbeitsspeicher weiter nach hinten verlegen, oder die Plattensituation verbessern. Je schneller diese Platte ist, umso schneller kann Photoshop weiterarbeiten. Eine mehr als halbvolle Platte ist da schon ein spürbarer Bremsklotz.
Ideal ist eine ausschließlich Photoshop zugewiesene schnelle Platte oder Partition, die aus Geschwindigkeitsgründen immer die erste Partition einer Platte sein sollte.
Noch idealer, weil deutlich schneller, ist ein gestripetes RAID. Das kann bei Mac Pros aus zwei zusätzlichen internen Platten bestehen, die über Softraid angelegt werden, alternativ extern ein 2 Platten Raid über FireWire 800 oder eSATA.
Da Photoshop immer auch mit der zugewiesenen Festplatte arbeitet, wird ein optimiertes Arbeitsvolume auch bei sehr viel vorhandenem Arbeitsspeicher Photoshop beschleunigen. Die Kosten sind, zumindest für Power-Anwender, schnell wieder hereingespart.
(b172/hr)