Apples Time Machine ist eine sehr einfach zu bedienende Backup-Lösung – alles, was man braucht, ist eine zusätzliche Festplatte. Aber ist wirklich jedes Festplattenmodell als Sicherungsvolume geeignet ? Muß die Backup-Platte wirklich immer angeschlossen sein ? Werden Dateien, die gerade geöffnet sind, auch von Time Machine gesichert ? Ein paar Antworten auf häufige Fragen.
Im Prinzip kann man – je nach Mac-Modell – jede handelsübliche USB-, FireWire- oder S-ATA-Festplatte als Backup-Platte für Time Machine verwenden. Die Geschwindigkeit der Platte und der Schnittstelle spielt dabei keine entscheidende Rolle. Die Datensicherung dauert mit einer USB 2.0-Platte zwar länger als über FireWire oder S-ATA – da Time Machine aber inkrementelle Backups macht und nur die hinzugekommenen und veränderten Dateien sichert, macht sich das nur beim allerersten Sicherungslauf deutlich bemerkbar (dazu siehe auch unten).
Aus demselben Grund ist es auch nicht nötig, eine schnelldrehende Hochleistungsfestplatte für das Backup zu verwenden. Im Gegenteil: hier ist eine langsam drehende Platte eher von Vorteil, da sie nicht so heiß wird und dadurch eine längere Lebensdauer hat. Sehr als Backup-Platten bewährt haben sich die stromsparenden Caviar Green-Modelle von Western Digital mit variabler Drehzahl.
Wer seine externe Sicherungsplatte ständig eingeschaltet lassen will, sollte darauf achten, daß die Platte möglichst leise ist und keine störenden Lüfter- und Laufgeräusche von sich gibt. Auch hier hat Western Digital sehr empfehlenswerte Modelle im Programm – zum Beispiel die Modellreihen My Book Studio (FireWire) und My Book Essential (USB). In diesen externen Gehäusen kommt ebenfalls die Caviar Green zum Einsatz.
Manche externen Platten sind vom Hersteller vorformatiert, so daß sie sofort verwendet werden können. Das Format ist dabei allerdings fast immer das unter Windows gebräuchliche FAT-Dateisystem. Mac OS X kann mit FAT-Platten zwar umgehen – für Time Machine muß die Platte aber unbedingt das Format „Mac OS Extended (Journaled)“ haben.
Welches Dateisystem die Festplatte hat, läßt sich am schnellsten über das Infofenster überprüfen. Ist sie falsch formatiert, muß sie vor dem Einsatz als Backup-Platte einmal mit dem Festplatten-Dienstprogramm gelöscht werden – idealerweise sollte man ihr dabei auch gleich die richtige Partitionstabelle verpassen (so gehts).
Time Machine macht inkrementelle Backups. Das bedeutet: alte Daten bleiben erhalten, und es kommen ständig neue Daten hinzu. Die Sicherungsplatte sollte also möglichst ein gutes Stück größer sein als das Volume, das gesichert wird. Bei einem Startvolume von 1 TB wäre eine Time Machine-Platte von 2 TB oder 3 TB passend.
Wie groß das Backup-Volume sein muß, hängt natürlich auch von der Menge der vorhandenen Daten ab. Wer z.B. ein 1 TB großes Startvolume hat, auf dem aber nur 50 GB belegt sind, kommt sicherlich auch mit einer gleich großen oder sogar kleineren Time Machine-Platte eine Weile aus.
Auch die größte Festplatte ist eines Tages voll. Time Machine löscht dann automatisch die jeweils ältesten Daten, um Platz für die aktuelle Sicherung freizumachen. In den Time Machine-Systemeinstellungen kann man unter „Optionen“ nur noch wählen, ob man eine Meldung bekommen möchte, wenn alte Backups gelöscht wurden.
Nein. Wer nicht unbedingt zeitnahe Backups braucht, kann seine Sicherungsplatte je nach Bedarf einfach ab und zu an den Mac anschließen – zum Beispiel einmal pro Woche oder einmal pro Monat. Sobald die Platte aktiviert ist, wird die Datensicherung automatisch gestartet. Die größte Gefahr ist dabei natürlich, daß man es einfach vergißt – Time Machine erinnert aber spätestens nach 10 Tagen und danach in regelmäßigen Abständen daran, daß länger kein Backup gemacht wurde.
Ja, das ist gar kein Problem. Wählt man den Befehl „Ausschalten“, während gerade eine Datensicherung läuft, wird diese automatisch gestoppt. Bei der nächsten Gelegenheit wird der Backup-Lauf dann an derselben Stelle weitergeführt. Bereits kopierte Daten bleiben erhalten.
Ja und nein. Beim allerersten Sicherungslauf, wenn die Backup-Platte noch leer ist, muß natürlich eine große Menge Daten kopiert werden. Das wirkt sich schon ein wenig auf die Performance des Macs aus. In der Praxis hat es sich bewährt, diesen ersten Sicherungslauf über Nacht laufen zu lassen, so daß er nicht bei der Arbeit stört.
Bei allen darauffolgenden Sicherungen ist die Datenmenge, die kopiert werden muß, viel kleiner, da Time Machine nur noch neue und veränderte Dateien sichert. Die Sicherungsläufe dauern also nur noch wenige Minuten, so daß die Performance dadurch kaum beeinträchtigt wird.
Auch Dateien, die gerade geöffnet sind und bearbeitet werden, werden von Time Machine gesichert. Allerdings wird nur der Stand seit dem letzten Speichern der Datei auf das Backup-Volume kopiert. Ist ja auch logisch – ungesicherte Änderungen sind vor dem Speichern nur im Arbeitsspeicher vorhanden, existieren aber noch nicht auf der Festplatte.
Nein. Der unsichtbare Ordner „.Trash“, der im Benutzerordner liegt, wird von Time Machine nicht auf die Backup-Platte kopiert.
In der Standardeinstellung sichert Time Machine nur das Startvolume des Macs. Zusätzliche Festplatten sind von der Sicherung ausgenommen. Um eine zusätzliche Festplatte ebenfalls von Time Machine sichern zu lassen, muß man sie in den Time Machine-Systemeinstellungen unter „Optionen“ manuell aus der Liste der nicht zu sichernden Objekte entfernen.
Ja, das ist problemlos möglich. Time Machine legt dann für jeden Rechner ein eigenes Backup-Verzeichnis an. Weitere Infos dazu gibt es in diesem Artikel.
(b574/al)
Mir reicht am MAC der aktuelle Stand meiner Daten aus – da kann ich doch in der Time Maschine die Daten von den alten Jahren komplett löschen – oder nicht? Dann habe ich doch auch wieder mehr Platz. Z.B. bei 3 Jahren Speicherung kann ich doch die ersten 2 Jahre komplett löschen. Oder habe ich dann Verluste auch im Jetzt und Hier?