Wenn der Mac plötzlich „schneckt“, alles sehr viel langsamer läuft als gewohnt oder sich der Rechner kaum noch bedienen läßt, kann das viele verschiedene Ursachen haben. Wir haben mal einige der häufigsten Fehlerquellen zusammengestellt.
Mac OS X benötigt eine ordentliche Menge freien Festplattenplatz, um in normalem Tempo arbeiten zu können. Wird das Startvolume zu voll, nimmt die Performance immer mehr ab – und irgendwann geht dann gar nichts mehr. Weitere Infos dazu in diesem Artikel.
Die Belegung des Startvolumes läßt sich über das Infofenster überprüfen: Einfach das Startvolume im Finder markieren und cmd-i drücken. Dort kann man die Gesamtkapazität der Platte, den freien und den belegten Platz ablesen. Wer im Finder die Statusleiste eingeblendet hat, kann auch einen Blick auf den unteren Rand eines beliebigen Finderfensters werfen – dort wird der verfügbare Platz angezeigt.
Ist die Hardware der Festplatte nicht mehr in Ordnung, macht sich das manchmal durch extrem langsamen Zugriff bemerkbar. Nicht jede Platte geht von jetzt auf gleich kaputt und ist dann gar nicht mehr ansprechbar – es kommt auch vor, daß sich der Totalausfall eine Weile vorher ankündigt. Das System funktioniert noch, wird aber zunehmend durch das „sterbende“ Startvolume ausgebremst.
Man sollte also unbedingt mit dem Festplattendienstprogramm einen Blick auf den S.M.A.R.T.-Status des Volumes werfen: Wählt man in der Liste die Festplatte aus (also nicht die etwas eingerückte Partition !), wird der S.M.A.R.T.-Status unten rechts im Fenster angezeigt. Ist der S.M.A.R.T-Status fehlgeschlagen, wird die Platte im Festplattendienstprogramm üblicherweise rot dargestellt – die Platte ist defekt und muß sofort ausgetauscht werden.
Auch schwerwiegende Fehler im Dateisystem des Volumes können das System ausbremsen. Das läßt sich ebenfalls mit dem Festplattendienstprogramm überprüfen.
Aber Vorsicht: auch wenn das Festplattendienstprogramm keine Fehler anzeigt, heißt das noch lange nicht, daß keine da sind ! Um einen Festplattenfehler 100%ig auszuschließen, hilft eigentlich nur eins: das komplette System auf eine andere Platte klonen, den Rechner davon starten und ausprobieren.
Zu diesem Thema haben wir schon einige Artikel veröffentlicht. Die Links haben wir unten zusammengestellt – dort finden sich ausführlichere Informationen.
Wer externe Geräte per USB oder FireWire an den Mac angeschlossen hat, sollte diese probehalber ausschalten und alle Kabel vom Rechner trennen. Ein fehlerhafter FireWire-Controller, ein defektes Kabel oder ein fehlerhaftes Netzteil können durchaus dazu führen, daß das System nicht mehr reagiert, auch wenn auf das Gerät gar nicht zugegriffen wird. Auch USB-Tastatur und USB-Maus sind nicht grundsätzlich unverdächtig – um sie auszuschließen, kann man sich testweise mal Maus und Tastatur von einem Kollegen ausleihen.
Auch ein „ausgeflippter“ Hintergrundprozeß kann dafür verantwortlich sein, daß der Mac extrem langsam läuft. Ob das der Fall ist, läßt sich am einfachsten mit Hilfe des Dienstprogramms „Aktivitätsanzeige“ überprüfen. Stellt man hier „Alle Prozesse“ ein und sortiert die Liste nach CPU oder physikalischem Speicher, ist der Schuldige meist schnell gefunden; es kann vorkommen, daß ein Prozess über 100% der Prozessorleistung beansprucht.
Zwei Beispiele dafür haben wir in diesem und diesem Artikel schon einmal beschrieben.
Ein paar hundert Objekte auf dem Schreibtisch machen dem Mac nichts aus – werden aber versehentlich mehrere Tausend Dateien und Ordner auf dem Desktop abgelegt, geht das System in die Knie und läßt sich kaum noch bedienen. Bei der Überprüfung sollte man sich nicht auf den optischen Eindruck eines leeren Schreibtisches verlassen: Es kann vorkommen, daß eine riesige Menge von Objekten an derselben Stelle auf einem Haufen übereinanderliegt. Um festzustellen, wieviele Objekte es wirklich sind, öffnet man am besten den Schreibtisch-Ordner des Benutzers (Benutzer/Benutzername/Schreibtisch) in einem eigenen Finderfenster. Ausführlichere Infos dazu hier.
Wenn zuviele Schriften gleichzeitig aktiviert sind, geht die Performance von Mac OS X in die Knie. Ähnlich wie bei den Schreibtischobjekten macht sich das ab einer Menge von einigen Tausend Schriften deutlich bemerkbar.
Wer eine Schriftenverwaltung wie FontAgent Pro oder Suitcase einsetzt, sollte zunächst dort nachschauen, ob nicht versehentlich ein Großteil der in der Bibliothek vorhandenen Schriften aktiviert wurde. Eine Gegenprobe ist schnell gemacht, indem man vorübergehend alle Schriften deaktiviert.
Überprüfen sollte man außerdem die Ordner Library/Fonts und Benutzer/Library/Fonts (dazu siehe auch hier). Alle Schriften, die man in diese Ordner hineinlegt, werden vom System automatisch aktiviert.
Der Ordner Library/Fonts, der Schriften für alle Benutzer des Macs zur Verfügung stellt, enthält im Normalfall etwa 300 bis 400 Objekte. Besonders achtgeben sollte man dabei auf eventuell vorhandene Ordner – denn Mac OS X aktiviert auch Schriften, die sich in einem Unterordner befinden. Wir haben schon erlebt, daß dort komplette, riesige Sammlungen mit Tausenden von Schriftfamilien abgelegt wurden.
Wer viele Programme gleichzeitig nutzt und ständig hin- und herwechselt, wird von zuwenig physikalischem Speicher ausgebremst, da der Rechner ständig Daten auf die Festplatte auslagern muß. Aktuellere Softwareversionen (insbesondere auch die Programme von Adobe) stellen immer höhere Anforderungen an die Speichermenge.
Ob der Mac zu langsam reagiert, weil er viel zuwenig RAM hat, läßt sich mit dem Dienstprogramm „Aktivitätsanzeige“ überprüfen. Wählt man hier den Reiter „Speicher“ aus, kann man während der Arbeit den Status des freien Arbeitsspeichers im Auge behalten.
1. Sicherer Systemstart
Startet man den Mac im abgesicherten Modus, also mit gedrückter Shift-Taste, werden Caches gelöscht und Systemerweiterungen vorübergehend deaktiviert. Läuft der Rechner in diesem Modus in normalem Tempo, kann man zumindest sicher sein, daß kein Hardwarefehler vorliegt. In diesem Fall sollte man mal nachschauen, welche Programme und Erweiterungen beim Hochfahren des Rechners automatisch gestartet werden (z.B. Systemeinstellungen – Benutzer – Anmeldeobjekte, Library/StartupItems, Library/LaunchDaemons, Library/LaunchAgents).
2. Neuen Benutzer anlegen
In den Systemeinstellungen läßt sich schnell ein zusätzlicher Benutzer anlegen. Anschließend kann man über das Apple-Menü den aktuellen Benutzer abmelden und sich als der neue Benutzer wieder anmelden. Sollte das Problem dann verschwunden sein, ist die Ursache auf jeden Fall im Benutzerordner zu finden.
(f666/al)